Leitgedanken - Das Prinzip der Kulturlogen

 

Kultur erleben

Einladen statt ausgrenzen - und wer dabei sein möchte, soll nicht drum betteln müssen. Das ist das Credo der KulturLogen in Deutschland - ein vielfach ausgezeichnetes Konzept. Die würdevolle, behutsame und nachhaltige Ermöglichung der Teilhabe an der Gemeinschaft - ohne Stigmatisierung oder Diskriminierung der Menschen mit geringem Einkommen - ist ein zentrales Anliegen auch der KulturLoge Westküste. Angesprochen sind all jene, die sich Eintrittskarten (und somit die Teilnahmertickets am kulturellen Leben) nicht leisten können - und das sind nicht nur  Empfänger der Sozialhilfe und ALG II (Hartz IV). Es sind genauso kinderreiche Familien. Die KulturLoge Westküste  wendet sich mit ihrem Angebot an alle Menschen mit Grundsicherung, an Menschen mit und ohne Handicap, an Alleinerziehende und Familien mit kleinen Bezügen, an therapeutische Wohngruppen - ebenso geflüchtete Menschen. Auch Großfamilien, Jugendliche und Kinder können, wenn sie über ein geringes Einkommen verfügen, Konzerte, Theater, Kino, Sportveranstaltungen usw. aus dem kostenlosen Westküsten- Kontingent besuchen. Voraussetzung ist ein Nachweis (Stempel) von einem Sozialträger. Vermittelt werden nicht verkaufte oder gespendete Eintrittskarten, die Kulturveranstalter oder Sponsoren zur Verfügung stellen. Die Weitergabe der Tickets geschieht diskret und einladend. Diese Arbeit folgt einem ähnlichen Prinzip wie dem der Tafeln - nur dass statt überzähliges Brot und Gemüse nicht verkaufte Tickets für Kultur-, Sport- und Bildungsveranstaltungen Einzelpersonen und Familien mit geringem Einkommen zur Verfügung gestellt  werden, Teilhabe am kulturellen und gesellschaftlichen Leben für alle zu ermöglichen - ein ehrenamtlicher Beitrag endlich auch in Steinburg und Dithmarschen.


Kulturelle Daseinsvorsorge

Dieser Ansatz entspricht durchaus einer Wiederaufnahme von Ideen sozialpolitischer Kulturarbeit von bereits vor 30-40 Jahren. Kultur für wirklich alle - auch verstanden als Postulat und ausgezeichnete Praxis der Inklusion. Das Angebot dabei attraktiv und auf dem neusten Stand zu halten und ständig zu erweitern, dafür pflegen die ehrenamtlichen Mitarbeiter der KulturLoge regelmäßig den Kontakt zu Kultureinrichtungen und Agenturen in der Region. Diese Arbeit hat bereits ein wirkungsvolles Netzwerk entstehen lassen.  Niemand muss als Bittsteller auftreten oder Schlange stehen. Denn die berechtigten Gäste (als solche werden die Kunden der KulturLoge benannt und behandelt) werden telefonisch eingeladen. Die Karten können an der Abendkasse auf ihren Namen abgeholt werden. Für die Anmeldung als Gast bei der Kulturloge ist nicht die Vorlage von Einkommensnachweisen notwendig.  Das hat zwei triftige Gründe: Zum einen wird  denjenigen, die sich den Eintritt nicht leisten können, ohne Misstrauen begegnet. Zum anderen können sich so auch Gäste anmelden, die keine Sozialleistungen erhalten. Angesprochen sind Familien, Senioren oder auch Erwerbstätige, bei denen es wirklich knapp ist. Um finanziell über die Runden zu kommen, verzichten immer mehr auf Theater, Kino oder Konzerte und auch Sport und Bildungsangebote. Die KulturLoge hilft hier mit der Vergabe ausgewählter Eintrittskarten und legt damit eine alte Schenkkultur in Gegenseitigkeit neu aus: Weitere Interessengruppen für die Kultur werden hierdurch gewonnen. Unterstützt wird die erfolgreiche Gewinnung der Gäste durch persönliche Ansprache in den sozialen Einrichtungen.  Das enge Zusammenwirken mit den Sozialämtern, karitativen Verbänden und den Tafeln sowie Teilen der Armutsnetzwerke ist ein wichtiger Baustein für ein Gelingen. Die Arbeit strahlt weit über unsere Region hinaus und berücksichtigt Aktivitäten der gesamten Westküste.

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